Osterstade
wurde in früheren Jahren diese Gegend genannt, was mit östlich
von Stade nichts zu tun hat, denn es liegt im Westen der Stadt an der Elbe.
Die Fachleute haben verschiedene Ideen über die Herkunft dieses Namens,
aber keine schlüssige.
Wesermarsch heißt
die Landschaft heute und das ist treffender. Der Kampf um Land und gegen
die Unbilden des Wassers hat immer das Leben der Bewohner geprägt.
Überschwemmungen und Sumpfland machten die Bewirtschaftung schwer.
Inmitten des tiefen Landes liegt der Ortsteil Bruch mit der kleinen Kirche,
die vermutlich der Ausgangspunkt der Besiedlung war. Das Gebiet gehörte
zum Königreich Hannover und war trotz seiner unwirtlichen Lebensbedingungen
umkämpft. Ähnlich wie im Teufelsmoor haben die Könige von
Hannover in der Wesermarsch Landeigentum vergeben, um Siedler anzulocken.
Die Osterstader Ritterschaft spielte - wie der Adel überall - eine bedeutende Rolle. Aber die osterstader Junker unterschieden sich von den Adligen der üblichen Art. Sie hatten keine Leibeigenen, besaßen nur ihre eigenen Höfe, arbeiteten selbst mit, genossen nicht die Privilegien des übrigen Adels und legten keinen Wert auf standesgemäßen Umgang oder Verheiratung. Es war ein Bauernadel, bei dem der Tüchtige Ansehen hatte. Es gab keine Vererbung der Ämter, Hofbesitz war die einzige Voraussetzung. Es verstand sich von selbst, dass auch keine Beziehungen zum übrigen Adel gesucht wurden. Vermutlich hat die Familie de Reese angesichts der bedeutenden Rolle, die sie eingenommen hat, zur osterstader Ritterschaft gehört.
In Aschwarden, besonders im Ortsteil Bruch, finden sich die ersten Spuren der zunächst de Reese. Immer im Laufe der Ortsgeschichte haben Männer aus dieser Familie eine bedeutende Rolle in der Gemeinde und darüber hinaus gespielt. In der kleinen Kirche im Bruch
gibt es noch heute einen Stand, an dessen Tür in der ersten Reihe das Familienwappen der de Reese gezeigt wird. Auch findet man den Namen in der Umschrift der Glocke, die im Jahre 1549 gegossen wurde, allerdings ohne Erklärung, zum Beispiel, ob es sich um die Spender, den Kirchenvorstand oder die Junker der Gemeinde gehandelt hat. Die Grabstelle de Reese/Erasmie ist auf dem Friedhof vorhanden und wird gepflegt.
Der Name de Reese
ist vor langer Zeit im Ort erloschen. Nachdem schon vor dem zweiten Weltkrieg
auch der letzte Familienangehörige der nachfolgenden Familie Erasmie
aus Aschwarden fortgezogen ist, gibt es keine konkrete Beziehung der Familie
mehr in diesen Ort hinein. Das Stammhaus ist verfallen und abgerissen
und durch Neubauten ersetzt worden.
Zwei Familientreffen
haben in der neueren Zeit in Aschwarden stattgefunden.